Sonntag, 26. Februar 2006

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Ernährung

So sevieren Sie Ihren Feinschmeckern das richtige Menü

 

 

Die natürliche Nahrung - Wovon ernährt sich die Katze?

Die natürliche Nahrung der Katzen besteht aus kleinen Wirbeltieren (z.B. Mäuse, Hamster, kleine Hasen und Kaninchen, Reptilien, Frösche und Vögel) sowie Insekten. Die Beutetiere werden meist komplett verzehrt mit Ausnahme der Federn und größerer Knochen oder Schädel. Die Katze beginnt dabei mit dem Kopf und frißt die Beute “von vorne nach hinten”, indem sie die Beute mit den Schneidezähnen in kleine Portionen zerteilt, die sie ungekaut verschluckt. Größere Knochen werden abgenagt oder mit der Zunge abgeraspelt. Kleine Knochen werden zerbissen und gefressen.
Katzen sind im Gegensatz zu den Hunden reine Fleischfresser und haben einen sehr hohen Proteinbedarf. Ihr Magen- und Darmtrakt ist entsprechend entwickelt. Pflanzliche Kost wie Gemüse und Getreide kann nur verdaut werden, wenn es vorbehandelt (gekocht oder fermentiert) ist.

Die Nahrungsaufnahme erfolgt langsam und meist an einem ungestörten Ort. Anschließend erfolgt eine Fellpflege (insbesondere Pfoten und Gesicht) sowie der Toilettengang.
 


Woraus soll die Nahrung bestehen?
    
Eine ausgewogene Ernährung muß auf die Bedürfnisse der Katze ausgerichtet sein. Sie besteht aus folgenden Bestandteilen:
    
Proteine:
wichtigster Nahrungsbestandteil, vor allem in Fleisch, Fisch, Käse und Eier, soll mind. 25% des Energiebedarfs abdecken.
Besonders wichtig: Taurin für die Erhaltung der Sehkraft muß vollständig mit der Nahrung aufgenommen werden, da die Katze dieses Protein nicht selbst produzieren kann!
    
Fette:
Energiespender in  Hühnerfett, Schinkenspeck, Butter und Schmalz, soll 15 - 40 % des Energiebedarfs abdecken, ist leicht abbaubar
    
Kohlenhydrate:
nicht unbedingt erforderlich, aber im Fertigfutter als preisgünstiger Energieträger enthalten, meist Getreideprodukte
    
Mineralstoffe:
z.B. Natrium, Kalium, Magnesium
    
Spurenelemente:
z.B. Eisen, Mangan
    
Vitamine:

  • Vitamin A: für Augen, Haut, Fell, Zahnfleisch
  • Vitamin B1:  zur Energiegewinnung aus Kohlenhydraten
  • Vitamin B6:  für den Aminosäurestoffwechsel und Proteinaufbau
  • Vitamin B12: wirkt positiv auf Eiweiß- und Fettstoffwechsel
  • Biotin:  Bestandteil vieler Enzyme und damit wichtig für den gesamten Stoffwechsel
  • Vitamin C: zur Bildung und Erhaltung von Konchen und Bindegewebe, erhöht Eisenverfügbarkeit
  • Vitamin D3:  reguliert Kalzium- und Phosphathaushalt zum aufbau von Knochen und Zähnen
  • Vitamin E: zum Muskelaufbau und der allgemeinen Zellfunktion
  • Folsäure:  wichtige Funktion beim Zellaufbau
  • Vitamin K: zur Bildung diverser Proteine
  • Nikotinsäureamid:  für den Energieumsatz innerhalb der Zellen
     

Welche Folgen hat eine falsche Ernährung?
Die richtige Dosierung der Vitamine ist sehr wichtig. Eine Unter- oder Überdosis kann langfristig zu Schäden führen.
Vitamin A:
Ein Mangel kann zu Skelettschädigungen, Augenerkrankungen und Potenzstörungen führen.
Eine langfristige Überdosis verursacht Gelenkschäden.
Vitamin B1
Mangel kann Appetitmangel und somit zur Abmagerung führen und Nervenstörungen verursachen.
Vitamin E
Ein Mangel kann Appetitlosigkeit, Fettgewebserkrankungen und Entzündungen hervorrufen.
Taurin:
Taurinmangel führt zu Schäden an der Netzhaut, die zur Erblindung führen können. Bei tragende Kätzinnen kann es zu Skelett- und Nervensystemschädigung des Föten kommen.
Kalzium:
Ein Mangel schädigt Zähne und Skelett.


Was darf man füttern und was nicht?
    
Bei den meisten im Handel erhältlichen Futtersorten handelt es sich um Alleinfutter, oft auch als Vollkost bezeichnet. Es ist hinsichtlich der Nährstoffe so abgestimmt, daß die Katze kein Ergänzungsfutter oder Vitaminpräparat benötigt. Beim Füttern von Vitaminpräparaten und vitaminhaltigen Leckereien ist jedoch eine Überdosierung zu vermeiden. Siehe Hinweise auf den Verpackungen!
    
Wer seine Katze nur mit selbst zubereiteter Nahrung versorgen will, muß sich mit dieser Thematik intensiv auseinander setzen, damit es nicht zu einer Fehlernährung kommt. Wer neben Fertigfutter seinem Stubentiger kulinarische Abwechslung bieten möchte, soll dies gerne tun, muß aber einige Dinge beachten.

Hier eine Auflistung, wie der Speiseplan aussehen darf:

  • keine Kuhmilch, da die meisten Katzen (wie übrigens auch manche  Menschen) das zur Spaltung des Milchzuckers (Laktose) erforderliche Enzym  nicht besitzen und vom Verzehr Durchfall bekommen. Sahne und Käse dagegen darf gefüttert werden, da der darin befindliche Milchzucker durch die  Verarbeitung verändert wurde.
  • keine schimmeligen Lebensmittel, da die Stoffwechselprodukte (Aflatoxine) der  Schimmel- pilze (Aspergillus) giftig und krebserregend sind. Aflatoxine werden auch durch starkes Erhitzen der Nahrung nicht zerstört.
  • keine verdorbenen Lebensmittel
  • Hühner- und Geflügelfleisch ist sehr bekömmlich, muß aber unbedingt zur  Verhinderung einer Salmonelleninfektion gegart werden. Es werden nur  Fleisch und Knorpel gefüttert, nicht jedoch Knochen, weil sie leicht  splittern.
  • Kaninchenfleisch, jedoch ohne Knochen, da sie leicht splittern
  • kein rohes Schweinefleisch wegen der Gefahr der Toxoplasmose.
  • Fisch wird ohne Kopf, Gräten und Eingeweide gefüttert. Der Vitamin-B haltige Fisch ist zwar keine natürliche, aber eine gute, ausgewogene Nahrung für  Katzen. Bei Fisch aus Konserven muß darauf geachtet werde, daß keine Öle sondern Wasser als Füllstoff verwendet wurde. Tipp: Thunfisch im eigenen Saft ist für Katzen eine Delikatesse!
  • Eier sind ein guter Proteinlieferant, der Dotter kann roh gegeben werden, das  Eiweiß sollte gekocht werden, da es im rohen Zustand Vitamin B neutralisiert.  Allerdings sollten wegen Salmonellengefahr die Dotter auch gekocht werden.
  • Rindfleisch, roh oder gegart
  • bei der Zubereitung von Fleisch ist Braten oder Grillen besser, da beim  Kochen ein Teil der Nährstoffe in die Kochbrühe übergehen. Innereien werden  grundsätzlich gekocht.
  • gekochter Reis ist ein sehr gutes Diätfutter bzw. bei Verdauungsproblemen
     


Dosen- oder Trockenfutter?
Wer nicht selbst Koch spielen möchte, hat eine große Auswahl an Fertigfuttersorten. Ob Dosen- oder Trockenfutter hängt grundsätzlich von den Vorlieben Ihres Stubentigers ab. Manche Katzen mögen nur das eine oder das andere, die meisten fressen beides. Während früher das Dosenfutter üblich war, wird heute immer mehr Trockenfutter verzehrt, welches aber von vielen Menschen zu Unrecht als zweitklassig betrachtet wird.

Bei Trockenfutter gibt es neben den minderwertigen Marken auch hochwertiges Konzentratfutter, das von verschiedenen Herstellern angeboten und mittlerweile von fast allen Züchtern verwendet wird. Es ist sehr ausgewogen und bietet folgende Vorzüge:

  • genau abgestimmte Vitamine und Nährstoffe
  • leicht verdaulich
  • weniger und geruchsärmere "Häufchen"
  • Haarballen werden problemlos durch den Magen- und Darmtrakt ausgeschieden
    (kein gefährlicher Magenverschluß, kein Auswürgen von Haaren )
  • spätere Nierenprobleme entfallen
  • weniger Zahnsteinbildung
  • höhere Lebenserwartung
  • geringere Arztkosten im Alter
  • sehr sparsam im Verbrauch (ca. 1 kg pro Katze und Monat)
  • geringere Futterkosten
  • weniger Verpackungsmüll

Das sogenannte Feuchtfutter - ein Kompromiß zwischen Dosen- und Trockenfutter - hat sich auf dem Markt nicht durchgesetzt.
 


Teures oder billiges Futter?
Achtung bei billigem Trockenfutter: die schlechte Zusammensetzung und ein falscher ph-Wert können langfristig zu Mangelerscheinungen und Nierenschäden führen. Bitte nicht am falschen Ende sparen. Eine unausgewogene Ernährung schadet nicht nur Ihrer Katze. Spätere Tierarztbesuche und Behandlungen sind zeit- und kostenintensiv! Eine gut ernährte Katze hat eine höhere Lebenserwartung, besseres Wohlbefinden und ist weniger krankheitsanfällig.

Auch beim Dosenfutter gibt es große Qualitätsunterschiede: die Billigen sind u.a. mit viel Flüssigkeit und Füllstoffen aufgemengt, um einen niedrigen kg-Preis zu erzielen.

Somit ist billiges Futter bei deutlich günstigerem kg-Preis aufgrund der benötigten größeren Futtermengenicht unbedingt günstiger, ganz abgesehen von den zu erwartenden Langzeitschäden,

Während eine 3-4 kg schwere Katze mit 30-40 g Premium-Trockenfutter täglich auskommt, benötigt sie von minderwertigen Futter mehrere 100g.
 


Die Sorten: Baby-, Erwachsenen-, Diät- oder Seniorenfutter?
Das im Handel erhältliche Fertigfutter - auch Vollwertfutter genannt - ist auf die Ernährungs- bedürfnisse einer normal aktiven, erwachsenen Katze abgestimmt. Junge, kranke, übergewichtige und alte Tiere benötigen jedoch eine andere Futterzusammensetzung.

Babyfutter
wird bis zum Alter von etwa 9 bis 12 Monaten gefüttert. Es ist ernergiereicher und hat einen höheren Proteingehalt sowie eine andere Vitaminzusammensetzung, womit das Wachstum unterstützt werden soll. Die hohe Energiedichte ist erforderlich, da die Kätzchen bezogen auf das Körpergewicht ein Mehrfaches an Energie benötigen als ausgewachsene Katzen.

Diätfutter
wird bei Verdauungs-, Resorptions- oder Stoffwechselstörungen verabreicht.

Seniorenfutter
i
st für die zweite Lebenshälfte gedacht. Der geringere Energiegehalt soll verhindern, daß die älteren, ruhigen Tiere übergewichtig werden. Manche Altkatzen magern jedoch ab, weil sie die Nahrung nicht mehr so effizient verdauen können. Sie benötigen ein entsprechend kalorienreiches Futter.
 


Wie wird das Futter serviert?
    
Junge Katzen bekommen mindestens vier Mahlzeiten, Erwachsene kann man an ein bis zwei Hauptmahlzeiten gewöhnen, wenn nebenbei Trockenfutter bereit steht.
Niemals direkt aus dem Kühlschrank servieren! Das Futter muß Zimmertemperatur haben. Bei Frisch- und Dosenfutter wird nur soviel serviert, wie die Katze unmittelbar frißt. Reste würden sehr schnell verderben und von der Katze gemieden. Bei Aufbewahrung im Kühlschrank werden geöffnete Dosen mit einem im Fachhandel erhältlichen Kunststoffdeckel verschlossen und später vorm Servieren erwärmt (nicht per Mikrowelle!).
Für Dosen- und Trockenfutter verwendet man verschiedene Schalen.
Es ist meist nicht erforderlich, für jede Katze einen separaten Futternapf aufzustellen. Übrigens ist es unsinnig hierbei verschieden Farben zu verwenden, damit sich die Katzen ihren Napf merken. Katzen nehmen die Farben nicht bewußt wahr.
Man kann nicht generell sagen, wieviel Futter eine Katze benötigt. Dies hängt von Größe und Temperament der Katze und von der Futterzusammensetzung ab.
 


Die Umstellung: Was muß man beim Futterwechsel beachten?
Will man das Hauptfutter durch eine andere Marke ersetzen, so macht man dies nicht abrupt, sondern mischt das neue Futter mit steigendem Anteil über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen bei. Ansonsten läuft man Gefahr, daß die sensible Katze das Futter verweigert oder ihr die Umstellung nicht bekommt.
Am Besten ist es, wenn die Katze mehrere Futtersorten sowie Futterergänzungen gewohnt ist. Dann fällt ihr die Umstellung leicht. Will man eine neu erworbene Katze umstellen, so wartet man damit, bis sie sich an die Umgebung gewöhnt hat. Zunächst füttert man das, was der Züchter bzw. bisherige Halter ihr gegeben hat.
 


Warum verweigert meine Katze das Futter?
Die Nahrungsverweigerung bzw. Appetitlosigkeit kann viele Ursachen haben:

  • Krankheiten
  • Katze fühlt sich durch anderen Hausbewohner gestört oder wird nicht an den Futternapf gelassen
  • Futternapf steht ungünstig (z.B. an einem zu unruhigen oder lauten Ort)
  • Katze ist auf ein bestimmtes Futter fixiert (Dem muß dadurch vorgebeugt  werden, daß man verschiedene Futtersorten und Futterergänzungen  verabreicht. Abwechslungsreicher Speiseplan!)
  • Appetitlosigkeit kann auch Anzeichen von Erkrankung sein!
  • Übermäßiger Appetit ohne Gewichtszunahme kann auf Wurmbefall hinweisen.
    Ein übermäßiger Durst ist ebenfalls ein Alarmzeichen.
     


Vom Grasfressen: Warum beißt meine Katze ins Gras?
Die Stubentiger haben einen auffallenden Drang, insbesondere an grasartigen Pflanzen zu knabbern und Teile davon zu verschlucken. Dies geschieht jedoch nicht zur Nahrungsaufnahme, denn das Verdauungssystem der Katze kann diese Pflanzenteile kaum verwerten. Das Verschlucken der Grasspitzen erfolgt, um einen Brechreiz zu erzielen. Die bei der Fellpflege verschluckten Haare werden somit wieder ausgewürgt. Andernfalls besteht die Gefahr, daß Haarballen eine Verstopfung verursachen.
Positiver Nebeneffekt beim Grasfressen: Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen.
Daher stellt man seiner Katze eine Schale mit Katzengras oder ähnlichem zur Verfügung. Man kann auch Weizen und Haferkeime nehmen, nicht jedoch zu dünne Grassorten, weil sie sich nicht so gut abbeißen bzw. abreißen lassen. Wer seiner Katze das Grasfressen nicht bietet, sollte ihr regelmäßig Maltpaste verabreichen. Sie fördert den Abgang der Haare durch das Verdauungssystem. Wird (fast) ausschließlich Konzentratfutter gefüttert, erübrigt sich dies.

Überprüfen Sie bitte Ihre Zimmerpflanzen auf Giftigkeit. Das Kapitel Giftpflanzen hilft Ihnen dabei.
 


Wasseraufnahme: Warum trinkt die Katze so wenig?
Die Katze hat einen geringen Wasserbedarf, u.a. weil sie nur sehr wenig Wasser durch Schwitzen an die Umwelt abgibt.

Mit der festen Nahrung deckt sie ihren Wasserbedarf weitestgehend. Die natürlichen Beutetiere bestehen ebenso wie das Dosenfutter  zu etwa 80 % aus Feuchtigkeit.

Bei Hitze und Ernährung mit Trockenfutter erfolgt vermehrte Aufnahme durch Trinken. Eine Wasserschale mit täglich frischem Wasser muß immer zur Verfügung stehen, damit sich die Katze nicht aus Verlegenheit an Ihren Getränken bedient!
 

 

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